03.11.25 8. Sächsischer Gästeführertag in Leipzig
Inklusion als Wegweiser
Der 8. Sächsische Gästeführertag fand in Leipzig statt. Er wurde initiiert von Carola Knipping aus Dresden (Vorsitzende des Sächsischen Gästeführertags), Kristin Baden-Walther aus Annaberg-Buchholz und Jochen Kaminsky aus Zittau.
Zur Eröffnung begrüßten Carola Knipping, Romana Liebscher vom Gästeführerverein Leipzig und Umland e. V., Dr. Anselm Hartinger, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, und Beate Krauße vom Vorstand des BVGD (Bundesverband der Gästeführer in Deutschland) die Teilnehmenden.
Besonders beeindruckt waren viele Gäste von der Rede von Dr. Anselm Hartinger. Er würdigte die Arbeit der Gästeführer:innen mit großer Wertschätzung und sprach Themen wie Arbeitsbedingungen und Honorare offen an. Im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz, so betonte er, habe die persönliche Begegnung bei Führungen einen besonderen Wert. Gästeführungen ermöglichten authentische Erfahrungen an realen Orten und Objekten, schafften Glaubwürdigkeit und förderten den direkten Austausch zwischen Menschen. Damit leisteten sie auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie.
Zudem informierte Beate Krauße vom BVGD über aktuelle Themen aus der Verbandsarbeit, über Sichtbarkeit und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Schwerpunktthema des Fachtags lautete
„Inklusion – Offenheit als Wegweiser“.
Ein besonderer Aspekt war die
digitale Barrierefreiheit. Susann Postel vom
Landestourismusverband Sachsen e. V. zeigte in ihrem Vortrag „Digitale Barrierefreiheit – Zielgruppe mitgedacht?“, wie inklusive Online-Angebote entstehen können. Sie stellte kostenfreie Tools und Projekte ihres Teams „Tourismus 360 Grad digital“ vor.
In einer lebhaften
Podiumsdiskussion mit dem Titel „Stadt und Region – eine Barriere?“ diskutierten Fachleute über Kooperation und Erreichbarkeit.
Die Moderation übernahm
Tim Mosig vom Gästeführerverein Leipzig und Umland e. V.
Dr. Susanne Schulze aus
Bad Lausick berichtete über Angebote für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, die Herausforderungen für Guides im ländlichen Raum und über die positiven Effekte der Kneipp-Kur. Frank Dietze vom
Tourismusverband LEIPZIG REGION e. V. stellte das neue Netzwerk der Gästeführer:innen in der LEIPZIG REGION vor – ein sachsenweit einzigartiges Konzept, das Guides der Region, den Gästeführerverein und das Management eng miteinander verbindet. Zudem bietet Dieses Modell wurde von den Organisator:innen des Sächsischen Gästeführertags besonders gelobt.
Romana Liebscher betonte den Gleichklang in der Ausbildung der Gästeführer:innen über die Volkshochschulen Leipzig und Nordsachsen. Diese Kooperation sorge für Qualität und Einheitlichkeit in der gesamten Region.
Ein emotionaler Höhepunkt war der Vortrag von Almut Zimmermann: „Sinnreiche Führungen für Gäste mit Demenz“. Sie zeigte einfühlsam, worauf es bei Führungen für demenzerkrankte Menschen und ihre Begleitpersonen ankommt. Ihre Arbeit stützt sich auf Forschungsergebnisse der Allgemeinmedizin der TU Dresden. Der Leitfaden Durchführung von demenzsensiblen Kunstvermittlungs-angeboten in Museen beschreibt, wie demenzsensible Führungen in Museen gestaltet werden können. Das Interesse daran ist groß – auch für Museen in der LEIPZIG REGION bietet sich hier die Chance, ihre Angebote zu erweitern.
Anschließend sprach Sebastian Schulz über das Thema „Blind oder nicht blind – das ist hier die Frage“. Sein Beitrag öffnete neue Perspektiven auf Wahrnehmung, Sehen und gelebte Inklusion. Er gab praktische Tipps für Gästeführer:innen, die mit sehbehinderten oder blinden Gästen arbeiten.
Zum Abschluss des Tages führten Leipziger Gästeführer:innen durch die Leipziger Innenstadt. Sie zeigten dabei nicht nur Leipzig, sondern auch ihre Leidenschaft für den Beruf, gepaart mit Kompetenz, Begeisterung und echter Begegnung.
Instagram - Sachsen Fernsehen und Gästeführungen Leipzig und Umland e. V. über den 8. Sächsischen Gästeführertag in Leipzig
Titelbild: Alte Börse Leipzig, Foto: Adam Kumiszcza
restliche Fotos: Gästeführerverein Leipig und Umland e. V.

















